Gastbeitrag von Irmin Solan

Forschungsbericht: Zur Entstehung und Entwicklung serpentiner Bekleidungskultur im urbanen Gartenmilieu
Autorin: Irmin Solan
Institut für Angewandte Herpetokultur und Modetheorie (IAHM)
Erscheinungsjahr: 2025

1. Einleitung

Im Rahmen kontinuierlicher Beobachtungen urbaner Mikrohabitatformen wurde in einem Berliner Hinterhofgarten ein außergewöhnliches Phänomen dokumentiert, das sowohl sozioökologische als auch ästhetisch-kulturelle Aspekte vereint. Im Zentrum der Untersuchung steht die Gärtnerin und Amateurherpetologin Frau Iris Belladonna, die nicht nur durch ihre besondere Nähe zur lokalen Schlangenpopulation auffällt, sondern auch durch die Entwicklung und Produktion serpentinspezifischer Schutz- und Zierbekleidung.

Ihre langjährige Co-Existenz mit einer stabilen Gruppe freilebender Nattern (Familie: Colubridae) führte zur Entstehung eines experimentellen Modestudios im unmittelbaren Gartenumfeld. Ziel der Initiative ist es, funktionale und gestalterisch ansprechende Bekleidung für Reptilien in Häutungsphasen zu entwickeln und bereitzustellen.

2. Morphologische Affinitäten: Die Goldschlangenschläuche

Den Impuls zur gestalterischen Auseinandersetzung lieferte ein technisches Produkt: sogenannte „Goldschlangenschläuche“, die ursprünglich als hochwertige Druckschläuche im Fachhandel für Gummiwaren vertrieben werden. Die Schläuche zeichnen sich durch ihre schwarz-goldene Spiralstruktur, hohe Flexibilität und glänzende Oberfläche aus.

Frau Belladonna beobachtete, dass ihre serpentinen Gartenmitbewohner – insbesondere während der Häutung – wiederholt in unmittelbarer Nähe zu abgelegten oder gelagerten Schlauchmaterialien verweilten. Diese wiederkehrenden Situationen deuteten auf eine mögliche sensorisch-morphologische Resonanz hin, die später zur Grundlage einer modischen Übersetzung wurde.

3. Gründung des Ateliers „Goldschlange“

Im südlich gelegenen Abschnitt des Gartens, auf dem Gelände einer ehemaligen Konservenfabrik, richtete Frau Belladonna ein modulares Atelier ein. Unter dem Label „Goldschlange – funktionale Eleganz für Häutungszeiten“ werden seither maßgeschneiderte Bekleidungsstücke für Reptilien entwickelt.

Das Sortiment reicht von linearen Schutzstreifen für empfindliche Rückenpartien über segmentierte Häutungshelfer bis hin zu spiralgeführten Ganzkörperhüllen mit thermoregulativer Funktion. Design und Materialwahl orientieren sich an den natürlichen Bewegungsmustern der Zielgruppe sowie an deren taktilen und lichtempfindlichen Bedürfnissen.

Das benötigte Material findet Frau Belladonna primär im urbanen Raum. In Berlin weit verbreitet ist das Phänomen, gebrauchte Kleidungsstücke auf den Gehweg zu legen – ein informelles Recyclingritual, das sie als textile Fundgrube nutzt. Die Annahme, dass kreative Akteur*innen aus diesen Reststoffen neue Zwecke entwickeln könnten, ist Teil eines stillschweigenden städtischen Einverständnisses, das sich hier im herpetokulturellen Kontext manifestiert.


4. Biodiversität und interspezifische Kooperationen im urbanen Gartenmilieu

Das untersuchte Gartenareal befindet sich in unmittelbarer Nähe zur Spree und weist eine bemerkenswerte faunistische Vielfalt auf. Neben den serpentinen Hauptakteurinnen (v. a. Vertreterinnen der Colubridae) sind dort regelmäßig auch Füchse (Vulpes vulpes), Waschbären (Procyon lotor), streunende Hauskatzen, Wanderratten (Rattus norvegicus), Stockenten (Anas platyrhynchos) sowie ein einzelnes, standorttreues Biberpaar (Castor fiber) zu beobachten. Diese dichte Koexistenz unterschiedlichster Arten unterstreicht die ökologische Komplexität urbaner Mikrohabitate.
Besonders hervorzuheben ist die kontinuierlich wachsende Population verschiedener Spinnenarten (Araneae), die als potenzielle Kooperationspartnerinnen in Erscheinung treten. Ein geplanter Tauschhandel zwischen den serpentinen Bewohnerinnen und den spinnenartigen Vertreterinnen umfasst die Bereitstellung von Nahrung (insbesondere Fliegen und kleinere Käfer) im Gegenzug für gezielt produziertes Webmaterial.
Erste Versuche mit der Integration von Spinnfäden in serpentinen Textilprototypen zeigen vielversprechende Resultate. Die eingewebten Fäden erhöhen sowohl die Elastizität als auch die mikroklimatische Anpassungsfähigkeit der Bekleidung. Darüber hinaus erweitern sie das gestalterische Spektrum um feinste lineare Strukturen mit hoher Reißfestigkeit.
Diese transspezifische Zusammenarbeit markiert einen innovativen Ansatz im Sinne einer biodiversitätsbasierten Textilentwicklung. Sie eröffnet nicht nur neue Perspektiven für nachhaltige Materialkreisläufe, sondern betont zugleich die gestalterische und funktionale Potenz biologisch inspirierter Kooperationen im urbanen Raum.

5. Internationale Rezeption: Goldschlange für Menschen

Inzwischen stößt das Konzept von Goldschlange auch international auf Resonanz. Modeschöpfer*innen aus Paris, Helsinki, Kapstadt und Kyoto haben die Idee aufgegriffen und für den menschlichen Körper weiterentwickelt – insbesondere für Menschen in Übergangsphasen, Lebensumbrüchen und persönlichen Häutungen.

Entstanden sind erste Kollektionen, die textile Hülle, symbolische Transformation und emotionale Schutzfunktion miteinander verbinden. Die neuen Entwürfe nutzen recycelte Materialien, bioaktive Textilien und flexible Modularsysteme, die sich wie eine zweite, anpassungsfähige Haut anfühlen.

Beispielhafte Namen dieser neuen Schule serpentiner Modetheorie sind:

  • Aurel Flanax (Paris): „Häutungs-Haute-Couture“ mit auswechselbaren Kragenelementen
  • Mira Ko-Tan (Kyoto): Entwicklerin der „stillen Stoffe“, die bei Bewegung kaum Geräusche machen
  • Taye Umbraculo (Kapstadt): Bekannt für ummantelnde Formen für Rückzugs- und Übergangszeiten
  • Silva Dorn (Helsinki): Forscht an Kleidern aus Pilzgeflecht und Spinnenprotein
  • Vanja Veloz (Berlin): Urban Adaptwear für innere und äußere Wandlungsprozesse

Diese Designerinnen arbeiten eng mit Psychologinnen, Biologinnen und Materialforscherinnen zusammen und verstehen Mode nicht als Statement, sondern als weichen Schutzraum – als temporäre Haut, die Wandlung ermöglicht.

6. Verhaltensbeobachtungen und Interpretation

Begleitende Verhaltensbeobachtungen zeigen, dass die serpentinen Individuen nach dem Anlegen modifizierter Textilhüllen ein signifikant erhöhtes Maß an Interaktion, Bewegungslust und – insbesondere bei juvenilen Tieren – experimenteller Körperhaltung zeigen. Ein ausgeprägtes Spiel mit Farben, Glanzgraden und Materialkombinationen wurde mehrfach dokumentiert.

Die Hypothese, dass Schlangen aktiv Freude am „Schlüpfen in eine neue Haut“ empfinden, wird durch diese Phänomene gestützt. Die modische Hülle erfüllt dabei sowohl Schutzfunktionen als auch eine symbolisch-expressive Rolle.

7. Ausblick

Die dokumentierte serpentinen Bekleidungskultur lässt sich als hybrides Phänomen aus Tier-Mensch-Koexistenz, Materialästhetik und ressourcenschonendem Modedesign verstehen. Die hohe Akzeptanz innerhalb der Reptilienpopulation spricht für ein bislang unterschätztes Potenzial in der emotionalen Unterstützung von Häutungsprozessen durch textile Interventionen.

Zukünftige Forschung könnte sich auf die Übertragbarkeit der Modelle auf weitere Reptilienarten, die Integration adaptiver Spinnfasern sowie auf die psychosozialen Auswirkungen serpentiner Bekleidung im urbanen Raum konzentrieren.

Ein abschließendes Gespräch mit Frau Belladonna ergab:
„Ich glaube, meine Schlangenfreundinnen häuten sich nicht nur, um zu wachsen – sondern auch, um sich neu zu zeigen. Mode ist vielleicht ihre Art, zu sagen: Ich bin da – auch wenn ich mich gerade verändere.“

Abbildungsnachweis:
Die beigefügte Illustration stammt aus dem Archiv der Autorin und zeigt Frau Belladonna Schlauchentwürfe. (Frühhäutungskollektion 2025).

Geben Sie mir 5 Wörter zu Ihrem Thema, ich entwickle für Sie daraus eine kleine Geschichte mit Illustrationen für Ihren Blog oder social media.
👉 Schreiben Sie mir oder vereinbaren Sie ein unverbindliches Erstgespräch.

Nach oben scrollen