Papier, Kartons und kreative Schleifen – was die Papiertonne über Gestaltung verrät

Das Vorhaben, Papier fachgerecht zu entsorgen, ist immer wieder eine interessante Herausforderung: Die Papiertonne – meist randvoll. Große, ungefaltete Verpackungen thronen darin wie träge Riesen und lassen kaum Raum für Neues. Ich staune jedes Mal aufs Neue: Wie schaffen es meine Mitbewohner, mit zwei oder drei Kartons das gesamte Volumen so auszufüllen, dass kein Blatt mehr dazwischen passt?

Regelmäßig nehme ich die Herausforderung an – und beginne umzuschichten. Ich hole meine kleine Leiter, steige in die Tonne und beginne zu komprimieren. Mit einer Mischung aus Ehrgeiz und sportlicher Freude stampfe ich Karton für Karton zusammen. Ich hüpfe, verlagere mein Gewicht, trete. Zentimeter für Zentimeter entsteht neuer Raum.

Und dann, Zufriedenheit! Es ist vollbracht! Mein sorgsam gefalteter Karton kann seinen Platz einnehmen – ordentlich, durchdacht, strukturiert. Sieg.

… ein Sieg, kürzer als das Leben einer Eintagsfliege.

Woche für Woche. Macht nichts. Eine schöne Herausforderung.

Mit jeder vollen Tonne wachse ich – und verfeinere meine Technik.
Ein Knie hier, ein gezielter Tritt dort. Es entsteht fast eine tänzerische Choreografie.
Ich denke an den großartigen Film Und täglich grüßt das Murmeltier –

oder an Sisyphos. Eine Endlosschleife – und doch bin ich nicht dieselbe. Ich lerne dazu. Werde präziser, effizienter. Und: kreativer.
Diese Herausforderung erinnert mich immer wieder an den Gestaltungsprozess:
Jede neue Arbeit fühlt sich an wie eine übervolle Papiertonne. Um mein Ziel zu erreichen, muss ich mich einlassen. Ich muss hineinsteigen – mit der Zuversicht, dass Platz ist für das, was entstehen will. Ich brauche Mut. Vertrauen, dass die scheinbar festen Strukturen nachgeben. Ich muss präsent sein – aufmerksam, klar, ganz im Moment. Wenn das gelingt, ist das wunderbar. Wenn nicht: dann übe ich weiter. So lange, bis sich alles so ordnet, wie ich es mir vorstelle.
Gestaltung ist für mich keine fertige Lösung.
Sie ist eine Einladung.
Eine Einladung, sich auseinanderzusetzen – mit dem, was sichtbar werden darf. Mit dem, was meine Kundinnen ausdrücken wollen.
Solche Alltagsmomente spiegeln, dass etwas neuen Raum braucht. Der Raum, Anliegen klar zu zeigen. Eine Einladung, Ungewöhnliches auszuprobieren. Sich die Zeit geben, neu zu sortieren, zu gestalten, loszulassen.
Gestaltung ist ein Prozess.
Und dieser Prozess darf beweglich sein. Intuitiv. Er darf Raum schaffen – wie ich in der Tonne. Vielleicht beginnt er mit einer Skizze, einem Wort, einer Farbe. Vielleicht wirkt alles anfangs unförmig. Doch wenn ich mich hineinbegebe, falte, schichte, sortiere – entsteht Klarheit. Und plötzlich passt es: Auf den Punkt gebracht.
Gestaltung im Heilberuf heißt: Verbindung schaffen.
Zwischen Ihrem inneren Anliegen und dem äußeren Ausdruck. Zwischen Vertrauen und Sichtbarkeit. Ihre Patient:innen, Klient:innen oder Teilnehmer:innen spüren, ob Ihr Erscheinungsbild stimmig ist. Ob es Ihre Haltung widerspiegelt. Ob da jemand ist – mit Erfahrung, mit Tiefe, mit einer klaren Botschaft.
Und Sie?
Wie gehen Sie mit Ihrer „vollen Tonne“ um – im übertragenen Sinn?
Welche kreativen Routinen helfen Ihnen, Ordnung in Ihre Gedanken zu bringen?
Wo fehlt noch Raum – für das, was entstehen will?
Ich begleite Sie gern dabei, eine visuelle Ordnung zu entwickeln:
authentisch, klar, intuitiv.
Mit einem Blick für das, was zwischen den Zeilen lebt – und sichtbar werden darf.
Lassen Sie uns gemeinsam gestalten.
Wollen Sie Ihre visuellen Angelegenheiten ordnen?
Dann lassen Sie uns sprechen. Ich berate und begleite Sie gerne dabei, eine visuelle Ordnung zu finden, die zu Ihnen passt.
👉 Schreiben Sie mir oder vereinbaren Sie ein unverbindliches Erstgespräch.
Ein Erstgespräch ist dazu da, um gemeinsam herauszufinden, ob die Chemie stimmt
– erst dann gehen wir den nächsten Schritt.
Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen und mit Ihnen gemeinsam die Form zu finden, die Ihrer Arbeit gerecht wird.