Roter TheaterVorhang, mit Text: Das wahre Theater spielt 
in der Kantine

Das wahre Theater spielt
in der Kantine

Manchmal spielt das Wichtigste nicht dort, wo die Scheinwerfer leuchten.

2 Karten für die Premiere von Warten auf Godot

Ich hatte 2 Karten für die Premiere von Warten auf Godot im Berliner Ensemble geschenkt bekommen – eine Überraschung, über die ich mich sehr gefreut habe. Obwohl mein Tag bereits um fünf Uhr morgens begann und dicht gefüllt war, war ich gespannt auf die Inszenierung, die ich zusammen mit einer Freundin anschauen wollte.

Theaterbesuche haben für mich etwas Besonderes: das Ritual, die Erwartung, die konzentrierte Aufmerksamkeit im Saal. Oft denke ich schon beim Eintreten in das alte Haus darüber nach, wie viele Geschichten hier wohl schon aufgeführt wurden. Der Abend versprach, ein Teil davon zu werden.

Flucht nach vorne

Das Stück war dann so merkwürdig inszeniert, dass wir noch vor der Pause gegangen sind. Ich habe einfach nicht verstanden, worum es ging. Vielleicht sollte man auch gar nichts verstehen. Vielleicht war genau das die Idee.

Doch ich spürte eine wachsende Distanz zwischen Bühne und Zuschauerraum. Worte, die mich nicht erreichten, Gesten, die ins Leere liefen. Ich fühlte mich nicht einbezogen, sondern ausgeschlossen. Schließlich entschieden wir uns, den Saal zu verlassen. Es war ein leiser Abbruch, ohne Drama – und doch ein klarer Schritt.

Der neue Raum

Wir gingen in die Theaterkantine. Dort war es still. Wir setzten uns an einen der Tische, tranken etwas, unterhielten uns. Ganz ohne Plan. Und irgendwie wurde das Gespräch tiefer, persönlicher, aufmerksamer.

Nach und nach kamen andere Gäste, die offenbar ein ähnliches Fluchtbedürfnis verspürt hatten. Auch sie hatten die Bühne verlassen, suchten etwas anderes. Sie setzten sich dazu. Und plötzlich saßen wir mitten in einem sehr lebendigen Abend. Offen, ehrlich, vielfältig. Ganz ohne Inszenierung.

Es war, als hätte sich in diesem Nebenraum ein anderes Stück entfaltet – eins ohne Drehbuch, ohne Regie, ohne festgelegte Rollen. Jeder brachte etwas ein, jeder nahm etwas mit.

Die Erkenntnis

Diese kleine Erfahrung hat mich noch länger beschäftigt. Vielleicht, weil sie so beiläufig war – und gerade deshalb so eindrücklich. In meiner Arbeit mit Gestaltung, Wort und Bild passiert das auch immer wieder: Dass das Stärkste nicht immer das Sichtbare ist.

Wirkung entsteht, wenn man nicht alles im Griff hat. Wenn man zuhört, statt zu erklären. Wenn man zulässt, dass sich etwas von selbst formt. Leise Räume schaffen mehr Verbindung als große Bühnen. Sie laden ein, ehrlich zu sein, statt perfekt.

Vielleicht ist es genau diese Art von Raum, die wir im Alltag oft vermissen – in Projekten, in Meetings, in Gesprächen. Räume, die nicht auf Wirkung angelegt sind, sondern auf Begegnung.

Zwischen den Zeilen

Ich glaube, manchmal muss man nicht auffallen, um etwas zu bewegen.
Man muss nur Raum lassen.

So wie in jener Kantine: ein Ort ohne Inszenierung, und doch voller Wirkung.
Solche Räume lassen sich auch bewusst öffnen – für Teams, für Gespräche, für Arbeit.
Genau das versuche ich mit MeetingMinutesLive: Strukturen schaffen, die Raum geben, damit das Wesentliche entstehen kann – ungeplant und doch tragfähig.

FAQ – Godot und Gesprächsräume

Weil dort das Ungeplante geschehen konnte: Gespräche, Nähe und Begegnung. In der Kantine entstand Wirkung ohne Bühne.

Oft sind es die Nebenschauplätze, in denen das Wichtigste geschieht – in Teams ebenso wie im Theater. MeetingMinutesLive schafft solche Räume bewusst.

Nicht unbedingt. Wirkung entsteht oft gerade dann, wenn Strukturen offen sind. In Workshops wie MeetingMinutesLive ist das Teil des Konzepts.

Weil Stille Tiefe schafft. Sie ermöglicht Zuhören und neue Verbindungen – ohne Inszenierung, dafür mit Wirkung. MeetingMinutesLive setzt genau hier an.

Im Workshop entstehen kleine Strukturen, die Gespräche möglich machen – ähnlich wie in einer Kantine nach der Vorstellung. Offen, ehrlich, wirkungsvoll.

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