Der Hund und das Kind am Strand.

Ein Sommertag in Coney Island. Die Luft flimmert über dem Asphalt. Die Treppen zum Strand sind aus Beton. Familien schleppen Taschen, Kühltaschen, klappbare Liegestühle. Es riecht nach Sonnencreme und Zuckerwatte, irgendwo läuft Musik.
Am Rand des Strandes, dort wo Sand auf Gehweg trifft, bleibt eine Familie stehen. Zwei Erwachsene, ein Kind, ein Hund.
Der Hund heißt Cerbère – benannt nach dem Wächter der Unterwelt. In der französischen Variante klingt der Name weniger nach Höllenhund, mehr nach einem wachsamen Begleiter mit Haltung. Das Tier ist drahtig, kurzbeinig, die Augen aufmerksam, wach. Die Hitze liegt schwer über dem Strand. Cerbère atmet flach. Die Hitze macht ihm zu schaffen.
Die Familie bleibt stehen, am Strand. Kein Schatten weit und breit. Der Sand ist heiß, selbst die Möwen zögern. Das Kind, vielleicht zwei Jahre alt, wird ausgepackt, eingecremt, auf ein Handtuch abgelegt. Cerbère bekommt eine Aufgabe: Er soll aufpassen.
Das Meer glitzert, grelles Licht auf bewegtem Wasser, Möwen kreisen, ein toter Fisch liegt halb vergraben im Sand. Wind treibt Plastikbecher über den Strand. Alles ruft nach Bewegung. Doch Cerbère bleibt. Seine Haltung wirkt wie die eines ehemaligen Superhelden – aufmerksam, aber gebändigt. Der Blick zieht zum Wasser, die Pfoten bleiben beim Kind. Immer wieder ein prüfender Blick. Atmet es? Bewegt es sich? Alles in Ordnung?
Cerbère bewacht. Er rückt näher, wenn das Kind unruhig wird, stellt sich vor es, wenn der Wind Sand aufwirbelt. Er jagt nicht. Er beschützt.
Vielleicht ist Cerbère weniger Höllenhund als Grenzgänger. Einer, der weiß, wie sich Glut anfühlt. Einer, der spürt, wie fragil ein kleiner Körper inmitten all dessen ist.
Später, wenn die Familie zusammenpackt, wird er gehen. Keine Leine nötig. Ein Schattenplatz unter einem Auto. Wasser aus einer zerbeulten Flasche. Zu Hause vielleicht ein Stück Fleisch vom Grill. Nicht als Belohnung, sondern als Teil eines stillen Vertrags. Zwischen ihm und der Familie, die ihn kennt. Die weiß, dass hinter der Wachsamkeit mehr liegt. Zwischen Beobachtung und Vertrauen. Und vielleicht auch zwischen dem, was sichtbar ist – und dem, was dahinterliegt. Und dass das, was man sieht, oft nur ein Teil der Geschichte ist.
Ein Bild als Impuls für Gestaltung
Die Szene mit Cerbère ist kein Konzept. Sie ist eine Beobachtung. Und doch bildet sie die Grundlage für etwas, das später entstehen kann: eine Bildidee, ein Narrativ, ein visuelles Thema.
Gestaltung beginnt für mich mit einem wachen Blick. In der Fähigkeit, Dinge miteinander in Beziehung zu setzen. Zwischen Raum und Figur, Atmosphäre und Geste, Situation und Bedeutung.
Was daraus entsteht, ist nicht vorgeplant. Es entwickelt sich: als Zeichnung, als Text, als visuelle Struktur.
Cerbère war der Auslöser. Nicht als Symbol, sondern als Ausrichtung.
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