
Corporate Desperation – die neue Corporate Identity.
Ein Morgen ohne Auftrag
Graues Licht, Kaffeetasse halb leer.
Der Rechner surrt, als müsse er sich selbst Mut zusprechen.
Ich sitze davor.
Tabs offen: Portfolio aktualisieren, neue Kund:innen gewinnen, Steuern Q3.
Die Luft riecht nach abgestandener Motivation.
17 neue Mails
Ich klicke.
Werbung für Fonts, Rabatt auf Stockbilder, ein Newsletter von jemandem, den ich nie abonniert habe.
Dann:
Hallo, wir hoffen, es geht Ihnen gut.
Wir sind Patrick und Frances Connolly.
Wir haben Ihnen einen Gewinn aus unserem Jackpot-Gewinn geschenkt.
Ich starre auf die Zeilen.
Zwischen Spam und Verheißung liegt ein Hauch von Ironie.
Vielleicht wäre das ja ein Projekt:
Gestaltung für Betrugsversuche. Corporate Identity für das Absurde.
Die nächste Mail
LinkedIn.
Du bist kreativ, strukturiert, lösungsorientiert und denkst outside the box.
Ich lese, lösche, scrolle.
Das eine klingt nach Betrug, das andere nach Bewerbungstext für Maschinen.
Irgendwo dazwischen liegt mein Berufsalltag –
zwischen echtem Denken und dem Versuch, mich selbst in vorgefertigte Formulierungen zu pressen.
Corporate Desperation
Vielleicht ist das ja die wahre „Corporate Identity“ unserer Zeit:
Corporate Desperation.
Die elegante Oberfläche, hinter der das Ringen um Sinn stattfindet.
Ich schließe die Mails, öffne ein neues Dokument.
Titel: Wie man Leere formatiert.
Vielleicht ist das mein Job heute.
Schluss
Kommunikation beginnt dort, wo etwas nicht perfekt klingt.
Wenn Sie eine Partnerin suchen, mit der Sie Content entwickeln wollen, der mehr will, als an der Oberfläche zu wabern.
MinutenBildWerk
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FAQ
Um einen Morgen zwischen Spam-Mail und Stellenausschreibung – und die Frage, warum viele Unternehmensbotschaften klingen wie Maschinen. Eine Miniatur über Sprache, Arbeit und Sinnsuche.
Der Begriff beschreibt ironisch den Zustand, in dem Marken glatte Formen pflegen, während dahinter Sinnverlust herrscht. Eine Diagnose über leere Kommunikationsrituale.
Nein. Es ist ein künstlerischer Kommentar zum Kommunikationsalltag – Beobachtung statt Klage.
Er sensibilisiert für präzise Sprache. Wer Floskeln erkennt, kommuniziert klarer – intern, in Stellenanzeigen und im Markenauftritt.
Er zielt auf Resonanz statt Reichweite: auf Menschen, die in Sprache denken und Gestaltung ernst nehmen. Die „Conversion“ ist Gespräch, nicht Klick.